Beseitigung von besonders Umweltgefährdenden Stoffe

Indaver möchte Umweltgefährliche Stoffe (PHS), wie PFAS, in großem Maßstab aus dem Abwasser entfernen. Besonders besorgniserregende Stoffe sind chemische Substanzen, die für den Menschen oder die Umwelt gefährlich sind, weil sie z. B. krebserregend sind, die Fortpflanzung stören oder sich in der Nahrungskette anreichern. Die Kriterien zur Identifizierung eines besonders besorgniserregenden Stoffes sind in der REACH-Verordnung festgelegt. Um diese 'Substances of Very High Concern (SVCH's) zu entfernen, hat Indaver in seiner Abfallumschlagstation in Terneuzen eine Pilotanlage für Umkehrosmose installiert, die die bestehende Abwasserbehandlungsanlage ergänzt. Diese Pilotanlage hat im Jahr 2022 bewiesen, dass es tatsächlich möglich ist, die besonders besorgniserregenden Stoffe aus dem Wasser zu entfernen.

Eine bewährte Technik: Umkehrosmose

Um die Schadstoffe zu entfernen, verwendet Indaver die Technik der Umkehrosmose. Das bedeutet, dass wir Wasser unter hohem Druck durch eine Membran pressen, wodurch das Wasser durchläuft und Verunreinigungen wie PFAS zurückbleiben. PFAS, eine Sammelbezeichnung für Chemikalien (Poly- und Perfluoralkylsubstanzen), die in der Umwelt nicht natürlich vorkommen, ist ein solches Beispiel für einen SVHC.

Die Pilotanlage, die seit Februar 2022 in Terneuzen in Betrieb ist, hat gezeigt, dass die Umkehrosmose funktioniert. Für die meisten PFAS-Ketten erreichen wir einen Wirkungsgrad von 100 Prozent. Einige kleinere Moleküle müssen noch nachbehandelt werden, aber auch diese können dann aus dem Wasser entfernt werden.

Erfassen aller Schadstoffe im Wasser

In der Kläranlage stellt Indaver ein Konzentrat der Verschmutzung her. Das bedeutet, dass wir auf der einen Seite klares, sauberes Wasser und auf der anderen Seite ein Konzentrat aller noch im Wasser vorhandenen Schadstoffe, einschließlich PFAS, haben.

Fast das gesamte Wasser, genauer gesagt 95 Prozent, das durch die Anlage gepumpt wird, kann gefahrlos in die Westerschelde eingeleitet werden. Die restlichen fünf Prozent, das Konzentrat, müssen noch aufbereitet werden. Dies geschieht in den spezialisierten und lizenzierten Anlagen von Indaver in Antwerpen.

Nachhaltige Lösung für Ihr Brauchwasser

Je nach der Zusammensetzung des Wassers kann die Umkehrosmose eine Lösung sein oder auch nicht. Zu viele Salzbestandteile im Wasser würden z. B. die Membran im System verstopfen. Auch Kalkablagerungen spielen eine Rolle.

Die Pilotanlage hat sich bewährt, so dass Indaver beschlossen hat, die Umkehrosmoseanlage zu erweitern, so dass wir ab dem zweiten Quartal 2023 das gesamte Abwasser unseres Standorts Terneuzen behandeln können.

Mit dieser Anlage verhindert Indaver, dass PFAS in das Oberflächenwasser gelangen. Außerdem vermeidet Indaver damit auch CO2 -Emissionen, denn statt zwanzig muss nur noch ein Lkw mit Abwasser alle vierzehn Tage nach Antwerpen fahren.